Ab wann behandelt ihr Fische waidgerecht?
Beiträge
-
Birke Angelt
Eigentlich sollte jeder Fisch waidgerecht behandelt werden! Aber machen wir das?
8
Ich habe früher die Heringe in den Bottich geworfen ohne sie zu betäuben und mit Herzstich oder Kehlen waidgerecht zu töten. Ich habe früher beim Stippen die Fische mit trockenen Händen angefasst und in den Setzkescher geworfen und und und. Früher habe ich nur große und für mich seltene Fische mit Achtung behandelt.
Heute fasse ich jeden Fisch mit nassen Händen an. Jeder Hering wird von mir waidgerecht getötet bevor er in den Behälter kommt. Heute nehme ich selbst zum Spinnfischen eine Abhakmatte mit um Fische darauf abzulegen und den Haken entferne.
Meine Achtung vor dem Fisch hat erst begonnen, als ich einen Vortrag ausarbeiten musste. Als ich verstanden habe, wie komplex und verletzlich Fische sind. Mir ist bewusst geworden, dass selbst der kleine Kaulbarsch, der viel zu tief geschluckt hat, die gleiche Behandlung verdient wie eine 50 cm Schleie.
Wie ist es bei euch? Behandelt ihr alle Fische gleich? Habt auch ihr früher anders gehandelt? Wann hat bei euch (wenn geschehen) ein Umdenken statt gefunden und warum?
Ehrliche Antworten wären wirklich nett, da ich weiß, dass nicht jeder Angler jeden Fisch die gleiche Aufmerksamkeit und Achtung gibt, die er verdient. -
Crp_Simon
Bei mir hat die Waidgerechtigkeit damit angefangen wo es mir von einem Erwachsenen vernünftig Beigebracht wurde mit etwa 11/12 Jahren.
5
Klar in dem Alter hatte ich keine Abhakmatte aber man achtet drauf den Fisch vorsichtig abzuhaken und auf Rasen statt auf Steine zu legen.
Selbst die Brasse die Nachts um 3 uhr auf 150m beißt nervt zwar, wird aber trotzdem mit Respekt behandelt und abgehakt (Meist direkt im Wasser wenns klappt).
In mein Augen hat jedes Lebewesen egal welcher Größe einen Waidgerechten umgang verdient. Egal ob man ihn beim Angeln wieder Freilässt wenn er zu klein ist.. Oder beim Auto fahren Nachts die Geschwindigkeit anpasst in Waldgebieten wegen der Gefahr von Wildunfällen.
Und auch wenn man sich entscheidet ein Lebewesen zum Lebensmittel zu verarbeiten hat es in egal welcher Größe einen Waidgerechten tod zu bekommen also so Schmerzlos wie möglich und auch nach dem Tod noch Respekt verdient. -
Carpytän
Dieser Post wurde gelöscht.
6 -
Werbung
-
MasterMoe
Das mit den nassen Händen wusste ich in meinem ersten Anglerleben vor 20 Jahren nicht. Asche auf mein Haupt.
1
Wenn ich einen Fisch zurück setzen muss oder will, versuch ich ihn gleich im Wasser abzuhaken.
Wenn ich ihn essen will oder er zum Köderfisch wird, ergibts natürlich keinen Sinn die Schleimhaut zu schonen. Fachgerecht getötet werden sie aber alle.
Meine Hälterung von Köderfischen wird manch einer vielleicht nicht als waidgerecht beurteilen, mir ist dabei aber noch keiner frühzeitig gestorben. -
basti.98
Ich mach’s wie die YouTuber, ich halte den Fisch min 5min aus dem Wasser und sage dann beim Zurücksetzen: „jetzt gibt’s nen schnellen quick release“ und alles ist gut.
13 -
ZanderGummi
Bin da bei basti.98, man muss nur sagen, dass man es gut meint und den Fisch zügig und sorgsam behandelt, dann ist alles in Butter...
3 -
Werbung
-
EinHakler
Ich finde schon das verwenden von Drillingshaken nicht wirklich waidgerecht und eigentlich teilweise echt krass, wie es vor allem Forellen das Maul zunagelt. Habe mittlerweile fast alle Köder auf Einzelhaken, teilweise sogar auf Schonhaken umgebaut. Auch so fangt man Fische und gibt ihnen eine faire Chance im drill, sich abzuhaken.
3
Meistens stehe ich im Wasser und versuche auch direkt dort zu releasen, ohne sie überhaupt anzufassen. Das geht beim Fliegenfischen meist sehr leicht. Ansonsten Nasse Hände und schnell, aber nicht überstürzt den Haken lösen und ab.
Größere Fische bereiten natürlich mehr Probleme beim abhaken. Hier so kurz wie möglich im Kescher in den Uferzonen in niedrigen Wasser abhaken
Nehme ich Fische mit, bin ich nicht ganz so vorsichtig. Natürlich versuche ich das auch möglichst kurz zu halten. Sobald im Kescher kommt der Knüppel, Kiemenschnitt und gut is -
FishermanJan
Ich versuche es, mit jedem Fisch so zu halten. Beim angeln von Köfis kann es passieren, dass ich wegen einer kleinen Plötze meinen großen Kescher nicht benutzen will und dann aufgrund der Uferbeschaffenheit keine nasse Hand habe - aber zumeist limitiere ich das auf Fische, die ich sowieso als Köfi verwerten will. Ausnahmen bestätigen die Regel, 100% perfekt korrekt ist es nicht immer. Will das eigentlich noch disziplinierter handhaben. Fotos von Fischen, die ich zurücksetzen will/ muss, vermeide ich bis auf wenige Ausnahmen.
1 -
Karpfen09
Ich finde es gut, dass ihr alle so ehrlich seid. Bei mir kam dieses konsequente Verständnis erst letztes Jahr. Aber seid dem wird jeder Fisch vernünftig abgelegt ( wenn überhaupt) und in den meisten Fällen im Wasser abgehakt. Wenn möglich verzichte ich auf Kescher und messe die Fische ( wenn überhaupt) an der Rute. Mit trockenen Händen wird auch kein Fisch mehr angefasst.
1
Schön, dass so viele Angler das Bewusstsein für die Empfindlichkeit der Fische haben. Aber leider sieht man hier immer noch zu viele Fotos von panierten Fischen. -
Dodge 17
Da ich/wir von klein auf, in der Jugendgruppe des heimischen Angelvereins darauf getrimmt wurden, die Fische vernünftig zu behandeln - Kescher dabei - Zange, Maßband, Messer usw allgemein die Regeln und Gesetze einzuhalten, ist dass nach all den Jahren automatisiert und es fühlt sich automatisch verkehrt an, wenn irgendwas fehlt oder nicht parat liegt.
2
Wenn ich bei den YouTubern immer wieder diese faule Ausrede höre "normalerweise mache ich das nicht so", "normalerweise habe ich das immer dabei" usw.
Alles faule ausreden, weil wer das "IMMER" so macht, macht das auch immer so, weil es ganz automatisch von selbst gemacht wird.
Und wenn ich merke, "verdammt, ich habe den Kescher vergessen oder mein Werkzeug oder meine Abhakmatte 🙈"
dann denke ich mich nicht, "naja, wird schon irgendwie klappen" und lasse einen Fisch für meine Dummheit bezahlen, sondern ich ärgere mich über meine Unachtsamkeit und muß halt nochmal zurück oder in den nächsten Laden.
"Was man nicht im Kopf hat, hat man in den Beinen!"
Ich habe einige Jahre guidings gemacht und konnte gerade bei erwachsenen Angeleinsteigern beobachten, dass sie sich mit Routinen sehr schwer tun und in der Aufregung die Fehler passieren, weil man schon zwei Schritte weiter ist, im Kopf.
Alleine deshalb ist ein großer Kescher allein schon Gold wert.
Ist der Fisch erstmal im Kescher, habe ich Zeit.
Der Fisch bleibt im Wasser, ich kann kurz durch schnaufen, die Gedanken wieder sammeln, den Fisch begutachten, einschätzen und das weitere Vorgehen festlegen. -
DinoMaik
Ich versuche ALLE Fische so schonend wie möglich zu behandeln.
6 -
Birke Angelt
Danke für die ganzen Rückmeldungen. Habe tatsächlich das Gefühl, dass allein die Fischereischeinprüfung etc nicht ausreichen um uns Anglern einen schonenden Umgang mit allen Fischen beizubringen.
1 -
Jakobbbbb
Dieser Post wurde gelöscht.
1 -
Plötzenjäger
EinHakler, auch auf Hechte reichen Einzelhaken. Wenn der Hecht ordentlich gebissen hat und man dazu noch einen guten Anhieb gesetzt hat, sitzt der bombenfest und man kann den Fisch besser abhaken, falls man ihn wieder schwimmen lässt
0 -
Plötzenjäger
Muss leider gestehen, dass ich kürzlich so viele Köderfische mit der Senke gefangen habe, dass ich mit betäuben und Herzstich nicht hinterher gekommen bin. Da waren die meisten im Eimer schon von allein gestorben. Aber meine normalen Angelfische behandel ich immer gut, schnell abhaken und freilassen ohne Foto, wenn es jetzt nicht der Jahrhundertkarpfen oder Jahrhunderthecht sein sollte. Und Fische, die ich mir in die Pfanne hauen will, werden sofort betäubt, Herzstich und dann erst das Foto
0 -
Fabian.Hoffmann
Immer waidgerecht. Bedeutet Abhakmatte, Wiegeschlinge, Eimer mit Wasser, wenn ein Foto dann schnell und nicht ewig rummachen. Bei Entnahme sofort Schlag auf den Kopf und Stich. Außerdem ist es wichtig, dass man alles bereits vorbereitet hat und nicht erst ewig seine Sachen zusammensuchen muss.
2 -
Titan68
Ich habe es in England mit bekommen, wie fürsorglich und mit Respekt die Engländer ihre gefangenen Fische behandeln.Da können wir uns noch ne Scheibe dran abschneiden.
1 -
Esox Hunter 100
Da ich seit ca 35 Jahren aktiv Aqua und Terraristik betreibe und auch jahrelang in einem Zoofachhandel gearbeitet habe ist der Fisch von der Geburt an ein sehr kostbares Gut.
1
Wenn man an manch seltene Kaiserfische , Diskus oder Koi's denkt , die bis in 5 stelligen Bereich kosten lernt man schnell den sorgsamen Umgang mit Fischen oder Tiere im allgemeinen.
Klar passieren immer mal Fehler dafür sind wir eben Mensch aber sollte doch jeder der mit Tieren zu tun hat den größten Respekt und Sorgfalt aufbringen die den Lebewesen zu steht. -
NormanDRM
Interessant das alles zu lesen.
4
Ich bin noch recht neu im Angelgeschäft (hab den Schein seit Mai) und das erste was mir wirklich extrem aufgefallen ist war, dass man zwar in der Theorie alles darüber lernt, wie toll waidgerecht man einen Fisch behandeln soll und kann. Aber die Realität am Wasser sieht dann unter Stress und Aufregung deutlich anders aus.
Ich probiere es wie folgt zu halten: weiß ich zu 100% dass ich einen Fisch nicht mitnehme (offensichtlich zu klein, weit am Zielfisch vorbei, usw.) versuche ich ihn im Wasser schon abzuhaken. Wenn das nicht geht (finde ich beispielsweise auf Steinpackungen eher schwierig wenn man nicht plötzlich Teil des Gewässers werden will), kurz in den Kescher und dort abhaken, dann mit Kescher wieder ins Wasser.
Bei Fischen die ich messen möchte oder muss versuche ich immer irgendwie die Hände und die Messmatte nass zu machen. Direkt am Wasser einfach, an der Spundwand schon eine Herausforderung. Ich fange langsam an mir anzugewöhnen, immer eine Wasserflasche mitzunehmen die ich genau für sowas nutze. Falls der Fisch doch zurück muss versuche ich selbstredend alles so schnell wie möglich zu machen, damit er zügig wieder schwimmt.
Naja jetzt kommt die Krux bei mir…. Da ich noch sehr neu bin läuft und lief natürlich nicht immer alles so wie geplant. Einen Hecht irgendwie auf Treppenstufen platzieren ohne dass er sich schüttelt und den Kopf einschlägt oder irgendwie auf der steinpackung einen Platz finden wo man den Fisch schonend ablegen kann (klar, Messmatte vorhanden aber die ist halt auch kein Kissen….)ist halt nicht so ganz einfach wenn man im Hinterkopf haben muss dass man da ein Lebewesen dabei hat das quasi gerade erstickt. Aber ich versuche mein bestes, es den Tieren so angenehm wie möglich zu machen. Bisher ist alles entweder sehr zügig wieder weggeschwommen, oder eben schnell erlöst worden. Ich denke damit kann ich für den Anfang ganz zufrieden sein.
Ich bin ehrlich: manchmal bereiten mir die Souvenirfotos die ich mache was die Waidgerechtigkeit angeht schon ein wenig Kopfschmerzen. Ehrlicherweise möchte ich da aber gerade jetzt am Anfang auch nicht drauf verzichten. Ich bin viel zu stolz über jeden Fang, speziell wenn es echt mal ein größerer oder besonderer Fisch ist.
Aber auch hier: ich probiere es so schnell wie möglich zu machen und eben nur ein schnelles Foto zu knipsen und da keine minutenlange Session draus zu machen.
Ob ich alles richtig mache? Ganz sicher nicht. Aber ich denke ich fahre ganz okay bisher. -
Esox Hunter 100
Als Tipp für wirklich schnelle Fotos wenn man keine zweite Person zur Hilfe hat.
3
Die Kamera Handy etc.. gleich am Anfang in Position bringen und mit selbst Auslöser schon mal ein Probe Bild machen .
Nachts wird zur besseren Ausleuchtung noch eine Kopflampe dazu aufgestellt.
Kommt ein Fisch ans Band, wird er im Wasser im Kescher abgehakt und wirklich nur wenn alles vorbereitet ist , rausgehoben und 2-3x der Selbstauslöser aktiviert und ....fertig .....eine Sache von Sekunden wenn überhaupt 2min .