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Jens-Uwe Lehmann
Also früher hatte ich eine rote Wurfrute, 1,80 m lang, an dieser waren Schnurlaufringe aus Metal ohne Keramik. Keine Angabe der Wurfgewichte oder sonstwas. Daran befestigt war eine Stationärrolle Nixe mit 35 er Schnur. Damit habe ich Karpfen gefangen (Kartoffel und Mais als Köder) Barsche, Hechte beim Spinnen mit dickem Vorfach und Spinner für 25 Pfennig als Köder. Einmal hatte ich keine Spinner oder Blinker dabei ausser einen Krautblinker. Den hab ich zwischen zwei Feldsteinen platt gekloppt und einen 89er Hecht gefangen, den ich vorher hab rauben gesehen. Ich hatte auch noch eine 2,70 m Wurfrute, die war grün. Als Rolle eine Riley Simplex. Die wurde für den Ansitz auf Hecht genommen. Weil man den lebenden Köderfisch ( Damals noch erlaubt, mit Lippköderung) leichter auswerfen konnte. Ne Stippe aus Bambus mit Stachelschweinborste oder Federkiel als Pose, 11er Haken und Mistwurm. Damit wurden Schleie gefangen.
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Aber heute? Schaut euch mal um! Karpfenköder werden über den halben See gerudert. Boilies mit Speziallockstoff und jeder hat ne spezielle Mischung. Gefangen wurde aber 3 Tage lang nix. Oder Ferngesteuerte Köderfähren mit Echolot. Die Verschiedenen Kunstköder haben Namen, die man nicht aussprechen kann. Hier wird nach Besonders fängigen Ruten, Rollen, Ködern und Montagen gefragt. 10 Antworten mit 10 verschiedenen Meinungen. Hier werden aber auch Fische im Dreck präsentiert, die gleich neben den tollen Angelgeräten drapiert werden, aber mit 1cm Länge angegeben. Rute, Rolle, Schnur und Köder zusammen 500 € aber für nen Zollstock kein Geld gehabt?
Ich glaube es geht nicht mehr um das Angeln. Früher hab ich nicht Tagelang angefüttert aber trotzdem gefangen. Wenn mal nichts gebissen hat, na und, war trotzdem ein schöner Tag. Wenn man was gefangen hat um so besser. Jetzt geht es für 3 Tage mit Zelt, Karpfenliege (?) Abhakmatte und so weiter an das Wasser, Grillzeug und Bier nicht vergessen. Der Müll bleibt aber liegen.
Ach man, früher war wirklich einiges besser. -
Phils _Angeltechniken
❤️
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Unbekannt
Eine schöne Schilderung der früheren Zeit, doch niemand behauptet es würde nicht mehr so gehen
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Fritz Neumann
Müssen die Kartoffeln gekocht sein, oder roh?
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Jens-Uwe Lehmann
Halbroh, dass sie nicht vom Haken fliegen. Ein Stück Schale haben wir drangelassen, damit der Haken sich nicht durchzieht. Es sind immer erst welche weggeflogen weil sie zu weich waren. Aber war egal. 😉
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M.Tröger
Jupp die müssen gekocht werden ohne Salz.Aber mit einer Nadel probieren das sie nicht zu hart bzw.zu weich werden.Dann kannst du sie auffädeln.
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Jens-Uwe Lehmann
Manchmal haben wir Oma auch das Vanillearoma zum Backen gemopst und auf die Kartoffeln getropft. Oder Zwiebackteig mit Vanillearoma war auch gut. Haselnuss- bis Walnussgröße ging für Schleien oder Karpfen immer.
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Barsch1605
Das Vanille aroma mach ich heute immer noch zB auf Mais.
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Alte Methoden haben funktioniert und funktionieren heute auch noch. Aber man darf doch auch mit der Zeit gehen. Es macht halt auch super viel Spaß sich neue Ausrüstung zu kaufen und die ganzen tollen Köder auszuprobieren. -
Fritz Neumann
Ok vielen Dank! Werd ich demnächst mal ausprobieren.
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Jens-Uwe Lehmann
@Barsch1605
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Ich bin auch im Fishermans Partner lange beschäftigt. Aber hast Du Dir mal die Namen der Rollen angeschaut?
Nimbus 2000 oder Binford 5000 sind ein Dreck dagegen.
Avocat 6500 FS RTE Black oder ne Karpfenrolle (?!) BIG BAITRUNNER XT-B LC. Kann man damit nur Karpfen fangen?
Kunstköder Colonel Z Seat Rout Inliner ? Ist ein Meerforellenblinker in Rot-Schwarz! Ist meiner Meinung nach nur Marketing. Ich hab mit meiner einfachen Riley Rex Hechte am See gefangen und Dorsche in der Ostsee. Musste keine Salzwassergeschützte Rolle sein. Hab sie nur öfter mal sauber gemacht und gefettet. Ging auch! -
Barsch1605
Ich stimme dir zu hundert Prozent zu. Die meisten Köder sind auch nur für den Angler gemacht und nicht für den Fisch. Die Materialschlacht ist echt gigantisch. Und den allermeisten Kram braucht man nicht. Aber das eine oder andere kauft man dann dennoch. Einfach weil es Spaß macht neues zu probieren.
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Ich versuche morgen mein Glück auf Karpfen. Habe mir mal boilies gekauft und werde die an einer Rute anbieten. Meinen Mais und die Würmer sind aber trotzdem dabei. Die sind alt bewährt und ich vertraue diesen Ködern. Vermutlich werd ich nach ner Std. Beide Ruten mit Mais und Wurm anbieten. Aber dennoch habe ich die Boilies dann mal versucht. Versuch macht klug 😋. -
Jens-Uwe Lehmann
Mein Onkel früher. Landwirt, zwei linke Pfoten bei filigranen Angelzeug. Meine Cousins haben ihm immer das Angelzeug repariert und fertig montiert. Rute und Rolle einfach genommen, egal für was und wem die gehörte. Köderfisch nie selbst gefangen. Griff in den Setzkescher und Plötze an den Haken. Einmal rutschte ihm die Plötze aus der Hand und fiel auf den Steg. Beim umdrehen hat er sie platt gelatscht. Der einzige Köderfisch bisher. Was macht er, „Ach Schei.., ist es eben ein Fetzenköder.“ rangehangen, ausgeworfen, tiefeneinstellung war ihm egal. „halber Meter ungefähr reicht“ Kaum im Wasser, 90 cm Hecht drauf. Glück hatte er auch noch. 😂😂😂
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Jens-Uwe Lehmann
@Barsch1605
Heute sind es ein paar Montagen mehr, aber wahrscheinlich weil ich nicht immer umbauen möchte. Bin zu faul dazu 😉
Ja, es macht Spaß neues zu erwerben und auszuprobieren. Letztendlich hab ich aber immer bewährtes dabei.
Frau hat „aufgeräumt“ schaut euch mal die Wathose an. 😧Hol dir die App um Bilder zu sehen -
Lodrik Bardic
"Früher war alles besser" begegne ich meistens mit "Früher war nicht alles besser, früher war vieles anders."
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Und das ist auch gut so. Fortschritt und Entwicklung passiert, der Zeitgeist ändert sich, Gesetze ändern sich, die Gesellschaft ändert sich.
Dass bei all den Veränderungen nicht alle gut sind, ist normal. Aber sich dem deswegen erstmal verwehren führt nur zu Frust.
Ich bin völlig bei dir, auch als 90er Baujahr, dass auch noch in dieser Zeit, als ich als Kind und Jugendlicher geangelt habe, es in der Szene noch mehr ums eigentliche Angeln ging, als um die Ausrüstung und die Technik.
Mit meinem Wiedereinstieg in das Hobby dieses Jahr ist mir das besonders aufgefallen, wie sehr sich die Szene dahingehend geändert hat. Mir gefällt das auch nicht wirklich. Ich sch***e auf Markennamen, Köderbezeichnungen, Rute hier, Rolle da. Ich angel einfach.
Aber so ist der heutige Zeitgeist in allen Bereichen. Der Kapitalismus ist zum Lebensinhalt geworden, Werbung ist jetzt Inhalt und kein gesonderter Bereich mehr und da ist völlig logisch, dass sich der Grundtenor verschiebt.
Ich führe das Hobby lieber "wie früher" aus, probiere selber herum, improvisiere, lebe mit weniger Effizienz. Für mich ist der Weg das Hobby, nicht das Ziel versuchen mit Geldeinsatz zu erreichen.
Ich verurteile aber auch niemanden, für den das nichts ist.
Von daher, das, was früher anders war, entspricht mehr meiner Vorstellung vom Angeln und in der Natur sein, aber das muss ja nicht jeden so gehen.
In dem Sinne: Allem eine schöne Zeit am Wasser. 🎣 -
Jens-Uwe Lehmann
@Lodrik Bardic
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Ja, richtig, früher war vieles anders. Ist aber auch normal so. Nicht falsch verstehen, ich meinte mit „Früher war einiges besser“ nicht alles besser wie Du schreibst, sondern mehr darauf bezogen, dass meine Oma auch schon gesagt hat, „Früher war alles besser“ und ich nicht verstand, wie alles besser gewesen sein soll. Jetzt bin ich auch bereits Opa und klinge wie nein Vater oder meine Oma. So wollte ich aber nie sein. Von mir aus soll jeder das an Geld ausgeben was er möchte und wofür er es möchte.
Aber immer mehr und noch bessere Köder für mehr und noch größere Fische ist doch Quatsch. Ich fange Döbel wie schon vor 45 Jahren mit einem Weidenblattspinner in Chrom oder Messing. Den Fischen ist der Fortschritt, die Entwicklung und die Gesetze egal. Nur weil mir die Werbung einen besonders Lebensecht agierenden Köder verspricht, heisst es nicht, dass der Fisch es genauso sieht. Mein Onkel hat mir beigebracht auf das Wetter, den Wind zu achten, was im jeweiligen Gewässer für natürliche Nahrung vorkommt und wie ich sie imitiere oder evtl. Ergänze. Bei Ostwind gehe ich z.B. heute auch noch nicht auf Hecht. Ist vielleicht verschoben, aber bisher war bei Ostwind immer Flaute. Kann woanders natürlich nicht so sein. Mehr Natürlichkeit und weniger Technik finde ich besser. -
Minizwerg
Hmmm.. Ja und nein ist meine Meinung hierzu. Ich versteh zum Beispiel nicht, warum man seine Montage quer über den See fahren muss. Allerdings sollten die Ruten ja schon zum Angeln passen welchem man nachgehen möchte. Sollte man eine sogenannte Karpfenrute haben wird das jiggen mit dem 4g jig und 4cm Gummifisch schwer auf barsch, da man viele Busse einfach nicht mit bekommt. Anders wenn man ne Barschrute hat sollte man vielleicht nicht versuchen einen 2 Meter Welsmit Grundmontage zu fangen. Und beim mehrere Tage angeln bin ich auch gern dabei, weil es einfach Spaß macht mit sein Freunden/Freundinnen zu angeln und die Fisch dann abends auch mal zu grillen oder anderes zu zubereiten. Allerdings bin ich auch kein Fan davon mehrere Tage am Stück nur zum Gewässer zu fahren um den 1kg Eimer mit Boillis an zu füttern. Naja muss aber auch jeder selber wissen. Die Sache mit dem Müll am Gewässer hat sich meiner Meinung nach in den Jahren aber auch nicht verändert. Ich versteh aber auch nicht warum es so schwer ist seinen eigenen Müll mitzunehmen. Um auch auf deine Aussage mit den Bildern einzugehen. Ja mir ist es auch schon aufgefallen, dass manche es schaffen, trotz Hinweis vor dem Post, Bilder von blutigen, dreckigen oder mehreren Fischen zu posten. Die Angel, die neben an liegt, sieht aber aus wie neu gekauft. Sehr bedenklich. 🤔
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Jens-Uwe Lehmann
@Minizwerg
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Richtig, die Montage sollte zum Ziel passen. Meine Grundrute nehme ich auch nicht zum Barsch und oder Döbelspinnen. Aber übertreiben muss man es auch nicht. Früher hatte ich nur 3 verschiedene Rollen und 5 Ruten. Da wurde eben umgebaut bevor es losging. Heute wird es einem so „verkauft“ , dass man für einen 25er Barsch diese Montage benötigt, wenn man aber Barsche 40+ fangen möchte muss es eine völlig andere sein und was am Fluss geht funktioniert am See überhaupt nicht. Das finde ich Quatsch. Habe selbst 8 verschiedene Montagen bereit zu stehen aber es gibt andere. Die bauen an um Ihre Köder einzeln zu lagern. Aber macht wie ihr wollt. Ich finde es am schönsten auch spontan einfach losgehen, und evtl. Was fangen ohne vorher eine Wissenschaft daraus zu machen. -
Lodrik Bardic
@Jens-Uwe Lehmann:
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War auch gar nicht vorwürfig gemeint. 😄
"Natürlichkeit und weniger Technik finde ich besser." g Da sind wir auf einer Linie. 👍🏻 -
Fischer George
Wenn ich noch an die ersten Anfänge meines Angeln denke, was hatten wir als Kinder schon groß an Erspartem.Taschengeld gab es als Kind in unserer Zeit nicht. Wir gingen zu einem bei uns im Dorf befreundeten Gärtners,und für zwei Stunden Unkraut jäten bekamen wir einen Bambusstock der schön spitz zulief,und eine Länge von ca.2.50 - 3.00m hatte. Als Angelschnur nahmen wir nahmen wir die Schnur mit der die Kokusschicht auf dem Drainagerohr befestigt wurde ,die mein Vater von der Drainagerohrrolle aus dem Gartenentwässerung übrig behalten hatte. Als Schwimmer wurde ein alter Weinkorken mit einem kleinen Handbohrer durchbohrt und mit einem Schaschlikstab ergänzt. Beim Nachbarn der Dachdeker war gab er ein Stückchen Walzblei die beim abdichten eines Schorbsteins übrig geblieben ist, als Lot für unsere Angelschnur. Die ersten Angelharken bekamen wir von Opa der auch Angelte,die ersten waren noch mit Öse ,die knoteten wir uns an die Schnur. Kinder was haben wir bei uns in den Vehnkanälen mit dieser ersten Angel dicke Aale gefangen ,20 Stück am Tag war nicht schlecht zu unseren Kinderzeiten. Abends ab es immer Brataal.
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Jens-Uwe Lehmann
@Fischer George
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Das sind Erinnerungen die bleiben ewig oder?
Ich kann mich noch erinnern, dass mein Vater und ich zum Frühjahr, wenn der kleine Tümpel im Wald über seine Ufer trat ein Stück Haselnusszweig nahmen, Schnur dran, als Bissanzeiger ein Stück Korken und ein Haken. Größe war egal, nur nicht zu groß. Wurm drauf und dann den Schleien nachgestellt, die die Schnecken von den Wurzeln der Bäume im Uferbereich abschlabberten. Ich schreibe mit Absicht schlabberten, weil, man konnte es hören wo sie gerade waren. Hört sich an wie ne Geschichte vom Krieg, war aber zu BeeGees Zeiten in den Siebzigern. Oder immer im Mai, wenn die Weissfische gelaicht haben in dem Gras am Ufer und die Hechte davor Spalier standen. Die haben nur die Plötzen und Rotfedern gesehen. Man konnte die fast mit der Hand greifen.