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  • Unbekannt

    Wer von euch kennt noch die alten Angelmethoden der Großväter? Unabhängig davon, ob es heute noch erlaubt ist, habe ich einige Methoden.zum Fischfang von meinem Großvater gezeigt bekommen. So hundertprozentig habe ich sie mir jedoch nicht alle merken können.
    Was ich als Kind sehr häufig mit ihm praktiziert habe, waren das legen von Aalrohren. Dazu wurden etwa ,1m lange und etwa 10cm dicke, teilweise schon Recht rostige Rohre auf dem Grund des Sees in etwa Hüfttiefe gelegt und nach einigen Tagen kontrolliert. Dazu nahm man das Rohr an beiden Enden, hielt diese zu und wackelte mit dem Rohr seitlich hin und her. War ein Aal drin, kam er dann n den Setzkescher. Von 10 Rohren waren immer 5-6 besetzt mit guten Aalen. Untermaßige Aale konnten mit dieser Methode schonend zurück gesetzt werden.
    Dann gab es die Aalschnur, ca. 100-150m geflochtene Schnur, alle 2m ein Einzelhaken am ca. 30cm langen Monovorfach. am Ende der gesamten Schnur ein Gewicht, in meinem Fall ein großer Rundmagnet. An jeden Haken kam ein Köderfisch. Da ich klein war, war es meine Aufgabe mit dem Rundmagneten in der Hand die 150m nachts in den See zu schwimmen, während der Großvater die Fische anköderte und mir das Kommando zum Weiterschwimmen gab. Bis die Aktion fertig war, war auch ich schon bläulich angelaufen vor Kälte. Die Erfolge waren unterirdisch, da fast immer alle Köder von Hechten abgerissen wurden. Nur selten hing ein Aal an der Schnur.
    Dann gab es die Micken, die wurden an einem Baum angebunden, am Ende ein Köderfisch, den der Hecht abziehen konnte und am Ende sich selbst hakte. Quasi ein Pendant zur heutigen Karpfenangelei, wo sich der Karpfen am 150g Blei auch selbst hakt. Da muss der Angler garnichts mehr machen.
    Dann hat er die Aalpuppen zur Eisangelei auf Hechte etwas umgewandelt. Die Puppe mit Schnur, am Ende im Wasser unter dem Eisloch war der Köderfisch angebracht und die Puppe in einer Vorrichtung eingespannt, davon etwa 10 Stück. Wenn eine Puppe umfiel, rannte Großvater über das Eis und schnappte sie sich, bevor der Hecht die gesamte Schnur abgezogen hatte.
    Ich fand es als Kind super, welche einfachen Methoden er kannte, um Fische zu fangen.
    Auch sonst hat alles gestimmt, was er mir über das Angeln beigebracht hat. Z..B. Willst du einen großen Fisch fangen, brauchst du einen großen Köder. Das trifft bis heute zu. Falls eure Großväter euch auch noch die alten Methoden gelehrt haben, könnt ihr es ja gern mal posten.

    08.12.23 19:13 7
  • Profilbild Erik_04

    Sehr cooler Bericht

    08.12.23 19:19 2
  • Profilbild Superflossi

    mir fällt Aalpöddern ein...

    08.12.23 19:29 3
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  • Profilbild Birke Angelt

    Toller Beitrag! Ja, die beschriebenen Methoden kenne auch ich noch.
    Weiter noch das Angeln auf Karpfen und Schleie mit halb gar gekochten und in Würfel geschnittenen Stücke an feiner Posenmontage.
    Das Auslegen von sogenannten polnischen Angeln. Das waren einfach nur mehrere Meter dicker Mono, ein Gewicht (meist eine 10er Mutter oder ausgediente Zündkerzen) und Aluhaken. Bestückt mit Wurm oder Fisch per Hand ausgeworfen und an Sträuchern, Bäumen oder ein ins Erdreich gesteckten Holzstück befestigt. Dann komplett über Nacht liegen lassen und morgens einsammeln. Wenn so ca. 20 bis 50 Schnüre ausgelegt wurden, war die Ausbeute für ein Räuchergang meist immer da.
    Dann war da noch das Stalken auf Hecht zwischen Seerosen, Kraut Betten oder ähnlichen möglichen Unterständen. Dazu würde an einer einteiligen ca 6 Meter langen Bambustüte dicke Monofil angebracht. Am Ende ein Stahlvorfach mit Blei vor dem Drilling. Angeködert wurde ein totes Fischen an der Schwanzwurzel. Damit tunkte man die Stellen ab. Meist waren es kleine Hecht bis 60 cm, die gefangen wurden. Manchmal aber auch große Hechte und Barsche.

    08.12.23 20:02 2
  • Profilbild ToTi

    ich hab noch Ende der achtziger mit lebenden Köderfischen geangelt. War in Bayern erlaubt. Gott sei Dank ist das mittlerweile in Deutschland verboten. Würde ich auch nicht mehr machen, auch wenn es erlaubt wäre. Aber das waren noch andere Zeiten, ich noch ein kleiner Stepke und hab es so gelernt. War halt damals normal.

    09.12.23 11:20 0
  • Unbekannt

    ToTi, ist aber auch nur in Deutschland verboten. Unsere Nachbarn in Holland praktizieren es immer noch. Soviel zu einem gemeinsamen Europa. Für mich ist die Montage mit lebendem Köderfisch immer noch die effektivste, um schnell zum Hecht zu kommen.
    Ist doch alles ein Witz, diese ganze EU, wenn doch jedes Land macht, was es will und nur wir dummen Deutschen uns brav an die Vorschriften aus Brüssel halten müssen.
    Was hatte ich für eine Angst, als ich mit einem alten Überlandbus mit gelber Umweltplakette nach Brüssel fahren musste, wo ja die Umweltzonen beschlossen wurden.
    Welch Glück, als ich die Stadtgrenze von Brüssel erreichte, dort gab es gar keine Umweltzone.

    09.12.23 20:13 0
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  • Profilbild Catlex

    Die 80 iger waren und bleiben die beste Zeit, in allen Belangen 👍

    09.12.23 20:21 2
  • Unbekannt

    Mein Großvater hat mir eben auch beigebracht, der Natur nur so viel zu entnehmen, wie man selbst verwerten kann. Unsere 5 Aale in den Rohren haben wir gräuchert und das war's. Dann war erstmal für viele Wochen Ruhe mit den Aalen.
    Er hat meistens einen großen Hecht mit lebendem Köderfisch gefangen und dann war auch erstmal Ruhe für längere Zeit.
    Er konnte auch mit Kunstköder, in seinem Fall die 2,10m Vollglas Rute mit der Rileh Rex Rolle und 0,45er Mono mit Stahlvorfach und einem Efzettblinker oder Heintzblinker.
    Mit meinem Stiefvater an die Spree, für meinen Großvater ein vollkommen unbekanntes Gewässer. Mit seiner Montage ist er den Fluss entlang gewandert und kam nach 30min mit zwei guten Hechten wieder.
    Mein Stiefvater sortierte derweil noch seine 30 Ruten und 300 Kunstköder.

    09.12.23 20:22 2
  • Profilbild JaCu

    Ja, früher war alles besser...

    09.12.23 20:24 2
  • Unbekannt

    Das Volk der Inuid fährt heute noch mit kleinen Booten aus einem Holzgerippe, bespannt mit Walhaut aufs offene Meer raus und darf eine geringe Anzahl von Walen mit Speeren erlegen, wie ihre Vorfahren es seit tausenden von Jahren machen. Sie brauchen den Wal, um dort zu überleben. Wenn man dann sieht, dass ein Land wie Norwegen eine riesige Walfangflotte hat, obwohl das nicht notwendig zum Überleben Norwegens wäre, da braucht mir hier niemand was zu erzählen, wenn man einen lebenden Köderfisch verwendet.

    09.12.23 20:29 1
  • Unbekannt

    Man sieht es ja auch heute an den Kindern, bekommen für 250€ eine Ultralight Angel unter den Baum gelegt, ohne die Grundzüge des Angelns zu kennen.
    Jedes Kind sollte sich erstmal selbst aus einer Haselnussgerte eine Angel bauen und einen Fisch damit fangen, dann kann man einen Schritt in Richtung UL Rute machen. Ist ja im Prinzip auch eine UL Rute so eine Haselnussgerte

    09.12.23 20:39 3
  • Profilbild Catlex

    Wer keine lebenden Köder gefischt hat, kann nicht mitreden, er war und ist, bis heute noch das Non plus Ultra im Raubfischbereich.
    Da kann sich die „grüne Jugend“ ihr ganzes Larifari sparen.
    DAS IST ALLERDINGS MEINE PERSÖNLICHE MEINUNG 😉

    09.12.23 20:54 1
  • Profilbild JaCu

    Mit lebenden Köderfisch angeln ist für mich ein NoGo. Ich bin weder ein Grüner noch so jung. Für mich hat das was mit Respekt vor den Fisch zutun.

    09.12.23 21:03 4
  • Profilbild ZanderGummi

    Ich habe das Angeln nicht von meinem Opa, aber von meinem Vater gelernt und dort waren auch viele aus häutiger Sicht asoziale Methoden dabei...

    1. Aalschnüre, allerdings nur so 10m lang, 5 bis 8 Haken, geflochtene Schnur und am Ende eine dicke Schraube als Gewicht.

    2. Lebende Köderfische an einem riesen Schwimmer (z.B. eine leere Plastikflasche) laufen lassen und dann am nächsten Tag einfach die Flaschen auf dem Wasser suchen und mit einem langen Haken ranziehen.

    3. Generell der lebende Köderfisch.

    4. Allerdings waren unsere ersten Ruten selbstgebaute "Steckruten" aus mehreren Holzteilen, quasi wie sehr stabile Stippen und damit habe ich jede Methode und Montage gelernt. Z.B., wie effektiv es sein kann, wenn man an einem Polder mit einem Blinker und so einer Rite einfach Strecke macht.

    Usw. usf.

    @Ingo111, du scheinst ziemlich wütend auf alles mögliche, was ist da nur los? Und was hat Walfang in Norwegen damit zu tun, ob man selbst ein Lebewesen mit Respekt behandelt?

    09.12.23 21:04 6
  • Profilbild Catlex

    Das ist ja auch ok, aber es ist kpl. anderes angeln 😉👍

    09.12.23 21:05 1
  • Unbekannt

    Zandergummi, vielleicht bin ich ein Wutbürger👹

    09.12.23 21:06 0
  • Unbekannt

    Zandergummi, es ist eben so, dass es die EU gibt, aber unsere Nachbarn dürfen den lebenden Köderfisch verwenden und wir nicht. Es ist eine kurze Sache mit dem lebenden Köderfisch. Im Sommer verwendet an einem guten Hechtgewässer dauert es keine 5 Minuten und der Hecht erlöst den lebenden Köderfisch. Wale muss niemand fangen, außer die Inuid, die das mit sehr viel Respekt und unter Lebensgefahr machen. Die Norweger dürfen es aber im großen Stil.

    09.12.23 21:10 0
  • Profilbild ZanderGummi

    @Ingo111, dann Glückwunsch zu deinem Wutbürgertum 😁🤷‍♂️

    Ich kann mit "... aber der darf ja das und das..." Argumenten nichts anfangen. Man kann durch Verhalten anderer sein eigenes Handeln nicht rechtfertigen. Mir persönlich gefällt der Ansatz besser, dass man sich Wissen aneignet und dann eine vertretbare Entscheidung trifft... Dabei ist die größte Herausforderung vernünftige Quellen zu finden, weil das nur selten Udo vom Stammtisch oder der Nachbar ist...
    Und "...früher war alles besser...", na ja, dafür picken sich Leute meist auch nur die Rosinen raus, die ihnen besser gefallen haben, wollen aber ihr Smartphone, Flachbildfernseher usw usf nicht missen...
    Die Welt ist im permanenten Wandel und da muss man leider relativ regelmäßig mitmachen, ob man will oder nicht 🤷‍♂️

    09.12.23 21:20 7
  • Unbekannt

    Zandergummi, das Smartphone ist schon eine feine Sache, damit kann Ich meine Wut in die Welt tragen.
    Es geht einfach darum, wenn wir eine EU sind, dann muss auch das gleiche Recht in allen Mitgliedsstaaten gelten. Aber das ist eben nicht so und dann kann man gleich den englischen Weg gehen und so schnell wie möglich raus aus diesem Saftladen. Dann geht es uns auch wieder gut in Deutschland und dann kann ich endlich wieder den lebenden Köderfisch auswerfen🎣

    09.12.23 21:28 0
  • Profilbild andi252

    @Ingo nur weil man einige Dinge zusammen macht, muss man nicht gleich alles identisch machen. Dann könnten wir unsere Landes- und Bundesregierung ja abschaffen.
    Deinen lebenden Köderfisch wirst du zum Glück nie wieder nutzen dürfen.
    Übrigens denken mittlerweile sogar die Mehrheit der Briten, dass der Brexit gescheitert ist bzw. ein Fehler war. Sowohl wirtschaftlich als auch politisch ist der Ausstieg für die Briten extrem teuer gewesen. Aber das verdrängt man halt gerne, wenn man hier Stammtischparolen raushaut

    09.12.23 21:34 4
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