Angeln = Naturschutz?

Hi, am Wasser kommt es hin und wieder dazu, dass man empörte Menschen erlebt, welche mit Unterstellungen um sich werfen, wie "Die angeln uns alle Fische aus dem See!".

Habt ihr das schon erlebt? Schreibt gerne von euren Erfahrungen hierzu. Was war gar die größte Frechheit, die euch untergekommen ist?

Auf der Bilderstrecke zusammengetragen habe ich, falls ihr in Erklärungsnot kommt, das erstaunliche Ergebnis einer Studie zu den Auswirkungen der Angelei auf die Artenvielfalt.

PS (Werbung in eigener Sache): Auf dem Instagram Account "rationalbaits" gibt es bald noch mehr Wissenswertes.

Quelle: Nikolaus, R.; Schafft, M.; Mayday, A.; Walter, C.; Arlinghaus, R. Status of aquatic and riparian biodiversity in artificial lake ecosystems with and without management of recreational fisheries: Implication for conservation. Mar. Freshw. Ecosyst. 2019, 31, 153-172.

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Falls schlecht lesbar: Die Bilderstrecke gibt es auch auf rationalbaits auf Instagram zu sehen, jedoch etwas schärfer. Gerne auch teilen, wenn ihr in eurem Bekanntenkreis mit eurem Hobby auf Skepsis stoßt.

Das ist halt ziemlich plakativ. So ein kompliziertes Thema auf vier Stichpunkte herunterzubrechen ist jetzt nicht sinnvoll. Auch wenn du ne Quelle angibst, fehlen in so ner „Zusammenfassung“ wenigstens ein paar Angaben zu Entnahme, Besatz, sonstige Hege- und Pflegemaßnahmen. Was manche Kollegen und auch Angelvereine hier an unseren Gewässern betreiben ist definitiv kein Naturschutz, unabhängig davon, ob die Angler „de See leer fischen“ oder nicht.

Bis jetzt ist mir noch kein unfreundlicher Passant untergekommen. Allerdings gibt es leider schon viele Angler die sich fragwürdig verhalten. Sei es Müll am Gewässer liegen lassen oder auch das Verhalten. 100% Catch and Release ist genau so daneben wie prinzipiell alles totknüppeln.

@Housemeister Da gebe ich dir Recht. Doch ist genau dieser Umstand problematisch. Wissenschaft und Praxis kommen selten gewinnbringend zusammen. Interesse an komplexen Zusammenhängen schafft man durch geringere Einstiegshürden. Danke für deine Kritik.

@alzmann Ich bin total bei dir.

Hat hier bereits wer Angelkollegen auf ihr Fehlverhalten hingewiesen? Wie waren die Reaktionen?

Nö, ich treffe meistens nur die Hinterlassenschaften. Wenn schon kein Fisch im Kescher liegt, dann auf dem Heimweg wenigstens leere Bierflaschen, Schnüre, kaputte Gummifische, Dosen, Wurmboxen (Styropor), Verpackungen..

Unter dem Deckmantel des Naturschutzes werden uns auch viele Gewässer weg genommen. In meiner Region gibt es einen See, der wurde aus dem Gewässerverzeichnis raus genommen, weil er nun Vogelschutzgebiet ist. Die Angler hätten angeblich die Vögel bei der Brut gestört. Mehr als 2 Angler waren dort nie am Gewässer und das auch nur am Wochenende. Das Gewässer beherbergt Unmengen an Hechten, die sich nun wahrscheinlich gegenseitig fressen. Direkt neben dem See betreibt der Bauer seine Landwirtschaft, fährt dort mit riesigen Maschinen und düngt den Boden. Das stört die Vögel wohl mehr beim brüten, als die zwei Angler am Wochenende.
Ich sehe mich selbst jedenfalls als Nuturschützer, bei mir bleibt kein Müll liegen und ich mache auch kein Feuer am Gewässer. Sieht man leider häufig die Feuerstellen der Angler, wo dann noch unzählige Zigarettenkippen, Kronkorken, Bierflaschen, Bierdosen und anderer Müll mit drin liegt. Wenn euch kalt ist, müsst ihr euch eben wärmer anziehen.

@Ingo Flamingo Vielleicht sind ökologisch gut erhaltene Gewässer in Symbiose mit der Nutzung. So wie in der Landwirtschaft die Erhaltung alter Getreidesorten von der Nutzung des Menschen abhängig ist oder das Überleben von Zuchtvieh in freier Wildbahn. Wirklich schade, was du beschreibst.

Hört sich wie ökologischer Ackerbau an. Eher das die Angler irgendein Grünen gestört haben und deshalb das Gewässer unter "Naturschutz " gestellt wurde.

nicht 😉