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  • Profilbild Birke Angelt

    Fakten:
    Seit zwei Jahren ist in ein von mir beangeltes Gewässersystem ein massiver Rückgang einiger Fischarten zu bemerken. Dies betrifft vor allem den Hecht, Barsch und Zander. Es ist außerdem festzustellen, dass immer mehr kleine Welse bis 50 cm gefangen werden (Welsbestände dort übrigens seit den 80 er Jahren ohne den Fischbestand kaputt gemacht zu haben)

    Frage: Was könnte eurer Meinung nach den Rückgang der Raubfischen verursachen? Klimawandel? Angeldruck? Komoran? Normale Schwankung der Fischbiomasse?

    Habt ihr vielleicht ähnliche Erfahrungen bei euch? Vielleicht sogar Langzeitwissen?

    Habe diesbezüglich einen interessanten älteren Artikel, den ich gerne verlinke.

    (Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar)

    27.07.24 13:27 0
  • Profilbild Carpytän

    wie hat sich die Wasserqualität verändert?

    je klarer das Wasser wird, desto schlechter wird der Weißfischbestand und darauf werden die räuber natürlich auch weniger

    27.07.24 14:00 2
  • Profilbild Birke Angelt

    Hallo Carpytän!
    Ja, die Wasserqualität hat sich zum positiven entwickelt. Allerdings nicht so gravierend, dass es einen Nennswerten Einfluss auf den Weißfischbestand hat. Der Weißfischbestand ist nach wie vor hervorragend und hat meiner Meinung nach nichts mit dem Rückgang des Raubfischbestand zu tun.

    27.07.24 14:09 0
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  • Profilbild Carpytän

    klares Wasser bringt noch mehr Nachteile mit sich, zbsp ändert sich die Wassertemperatur gravierend, was vor allem dem Hecht Probleme bereitet , die Sprungschichten werden größer und auch das Wachstum von giftigen Algen wird gefördert.

    dem barschartigen kommt klares Wasser auch nicht gerade entgegen , da es ihnen die Jagd erschwert .

    dem Hecht würde klares Wasser ja eigentlich nur Vorteile bringen , aber wenn es sich sehr schnell aufheizt (heller Grund , mehr Reflexion = höhere Temperaturen schon im Frühjahr) dann ist ihm nicht geholfen.

    das ist übrigens ein Phänomen das sich europaweit beobachten lässt, auch bei uns hier im Zentrum von Sachsen Anhalt gehen die raubfischbestände stetig nach unten , aber es gibt noch genug Nachwuchs, der aber keine ordentlichen Größen mehr erreicht, da eben auch unglaublich viel Angeldruck herrscht und auch jedes Jahr etliche Gewässer kippen, mit ner entsprechend hohen verlustrate

    27.07.24 14:17 2
  • Profilbild DinoMaik

    Ich persönlich denke, dass vielerorts der starke Angeldruck und die übermäßige Entnahme von allen gefangen Fische für den zum Teil massiven Rückgang des Bestandenes, verantwortlich ist.

    27.07.24 14:42 8
  • Profilbild Birke Angelt

    Mmhhmmm. Ja, die Wassertemperatur ist im allgemeinen gestiegen. Auch der Angeldruck ist seit Corona und vermehrter Bootsvermietung drastisch in die Höhe geschossen. Das wäre vielleicht eine Erklärung für den Rückgang, da vermehrt auf Raubfisch geangelt wird.
    Aber sollen diese Tatsachen wirklich mit dem Rückgang des Raubfischbestand zu tun haben?

    27.07.24 14:42 0
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  • Unbekannt

    @Carpytän
    Belege mal Dein Geschreibsel.
    Seit wann sind klare Gewässer nicht gut?
    Warum ist so ein hoher Angeldruck? Warum kippen die Gewässer um?

    27.07.24 14:52 3
  • Profilbild Carpytän

    rückgang ist ja etwas subjektives .

    Nachwuchs wird sicher genug vorhanden sein , aber der benötigt halt Jahre um größen zu erreichen, dass man ihn wahrnimmt.

    das der Angeldruck Recht hoch ist wird sein übriges dazu tun , dem müsste man die Fangkarten gegenüber stellen, um zu sehen was tatsächlich entnommen wird. das bloße angeln ist ja erstmal kein Indikator, wenn täglich 10 Angler an einem Gewässer sind, aber nur 1 Fisch entnommen wird , ist das ja was anderes als würden 10 Angler je 3 fische entnehmen, zumal c&r zu 90% stattfindet, jedenfalls im Raubfischbereich.

    glaub nicht dass man da ne einfache Antwort finden wird, mögliche Ursachen wurden ja genug genannt, wenn man alles summiert, dann hat man schon sehr viel Stress im Gewässer.

    Besatzmaßnahmen finden ja auch nur noch sporadisch statt und wenn, dann auch nur mit kleinfisch , der ja auch wieder Jahre benötigt um abzuwachsen .

    27.07.24 14:55 3
  • Unbekannt

    Ein klares Gewasser ist ein gesundes Gewässer. Wenn aber der Raubfischbestand zu groß wird, dann kann kein Jungfisch nachwachsen. Woran das dann wohl liegt. Aber es ist ja verpönt, Fisch zu entnehmen. Richtig gesund wäre ein Gewässer, wenn es sich selber reguliert. Aber zu viel Raubfusch ist eben schädlich. Natürlich gilt das auch für alle anderen Fischarten. Da muß ein Gleichgewicht herrschen. Dieses Gleichgewicht wird aber durch C&R, durch viel zu viel Futter und anderem Zeugs gestört. Da wirken aber auch noch andere Sachen mit rein. Auch die Weitergabe von Spots.

    27.07.24 15:07 1
  • Profilbild Carpytän

    die Ausgangslage gelesen und verstanden?

    27.07.24 15:09 4
  • Profilbild Birke Angelt

    @Seeläufer
    Das mit den klaren Gewässern und dem Umkippen lässt sich sehr einfach erklären. Dazu mein Beispiel eines Mittlerweile nicht mehr existenten Gewässers.
    Ein ca. 3 Hektar großes Gewässer mit sehr gutem Schildbestand und einer Durchschnittstiefe von 2 Meter. Tiefste Stelle ca 2,80 m. Fischbestand sehr gut und im gesunden Verhältnis. Sichttiefe 1996 ca. 50 cm.
    1997 fängt der See an aufzuklären, da eine Regenentwässerung und eine Ackerentwässerung zu gemacht wurden. Durch das immer klarer werdende Wasser ist der Krautwuchs nicht mehr aufzuhalten. 1998 hat der See bereits eine Sichttiefe von 2 m und Krautwuchs im kompletten See. 1999 ist wegen des heißen Sommers die Wassertemperatur bereits im Mai auf 20 Grad Celsius angestiegen. Im Juli erreichte das Gewässer eine Wassertemperatur von 26 Grad Celsius. Der Sauerstoffgehalt am Abend war im Normalbereich, jedoch am Morgen besorgniserregend. Warum? Pflanzen produzieren Sauerstoff bei Tageslicht, zehren aber den im Wasser gelösten Sauerstoff in der Nacht. Im August 1999 kam es über Nacht zu einem Fischsterben, da der Sauerstoff nicht mehr ausreichend war. Eine Woche später ist das gesamte Gewässer gekippt und der gesamte Fischbestand ist gestorben. Die Wasserpflanzen explodierten daraufhin und sorgten dafür, dass durch Absterben des Krautes und Sauerstoffmangel am Boden des Sees, keine Zersetzung mehr stattfinden konnte. Seit Sommer 2000 ist kein See mehr vorhanden, lediglich ein grünes Moderloch. Seit 2003 mit Bäumen, Sträuchern und Bodenpflanzen bedeckt, kannst du da lang laufen, was Mal ein 3 Hektar großer See war.

    27.07.24 15:13 3
  • Unbekannt

    Ich sagte ja, es liegt an vielen Sachen. Dein Gewässer ist sehr flach, und dann wurde auch noch der Wasserkreislauf verändert. Dann der Klimawandel. Ich habe hier auch ein glasklares Gewässer. Von ganz flach, bis 9 m tief. Super Kleintierbestand, ausgeglichener Pflanzenbewuchs. Aber kaum Kleinfischbestand. Nur noch große Fische. Die kleinen haben keine Chance, die Räuber räumen alles ab. Davon gibt es reichlich. Friedfische gibt es auch, aber nur Große. Hier muß zur Zeit jeder großer Räuber entnommen werden.
    Ich für meinen Teil sage einfach mal, das Dein Gewässer sehr klein war und durch die Veränderung des Wasser zu und abflusses zu viel Nährstoffe ins Wasser gekommen sind. Und dazu kam dann auch noch die Wärme. Das war dann zu viel.

    27.07.24 15:35 1
  • Profilbild Belone

    @birke angelt :Eine Frage zu den Fakten:
    ist der Rückgang der Raubfischbestandes per Elektrofischerei Oder durch Fang Mit Netzen oder Reusen belegt, oder beziehen sich die Zahlen auf Fangmeldungen oder Beobachtungen ?

    27.07.24 16:02 1
  • Profilbild Birke Angelt

    @Seeläufer
    Leider betrifft genau dieses Szenario fast 30% unserer Gewässer. Durch falsch verstandenen Umweltschutz, Begradigung und Querverbauung, Trockenlegung Landwirtschaftsflächen und Besatzverbote werden durch aufklärende Flachlandseen noch mehr dieser typischen Gewässer von der Oberfläche verschwinden. Glasklare Gewässer haben halt leider das Problem weniger Fischnährtierchen zu haben. Aber das ist an dieser Stelle ein ganz anderes Thema und klärt nicht meine o.g. Frage.

    27.07.24 16:03 1
  • Profilbild Birke Angelt

    @Belone, tatsächlich beides.

    27.07.24 16:04 0
  • Profilbild Belone

    das der Weißfischbestand anscheinend unverändert ist, sind die Welse vermutlich die Profitüre, die den anderen räubern die Nahrung abspenstig machen, oder den Nachwuchs der Räuber dezimieren.
    aber so ist die Natur- nichts bleibt statisch.

    27.07.24 16:09 3
  • Profilbild maxii0216

    Bei uns genauso, sind seit tagen am jiggen etc, man erlebt nivht mal mehr einen biss, wirklich schade dass man in sh den nächsten forellenpuff aufsuchen muss

    27.07.24 16:12 1
  • Profilbild Birke Angelt

    @Belone, kann ich mir so gar nicht vorstellen. Ich meine ja, profitieren werden die Welse natürlich von. Aber es erklärt ja nicht den Rückgang der anderen Raubfischen. Ich meine, der Wels ist seit den 80er Jahren im Gewässer. Würde es wegen ihm eine Nahrungskonkurrenz geben, hätte sich dies das schon bedeutend früher bemerkbar gemacht.

    27.07.24 16:14 1
  • Profilbild Belone

    gibt es auch Untersuchungen über den Nachwuchs an raubfischen? sind die Jahrgänge ausreichend vorhanden ? ich könnte mir schon vorstellen dass welse insbesondere den laich der Räuber fressen . Aber sicher hat auch das klare Wasser einen negativen Einfluss auf die Produktivität.
    ein sehr interessantes Thema: um welches Gewässersystem handelt es sich ?

    27.07.24 16:34 1
  • Profilbild Birke Angelt

    Nein, leider gibt es dazu keine Untersuchungen. Das meiner Meinung nach eigenartige daran ist auch der Fakt, dass es halt Barsch, Hecht und Zander gleichermaßen betrifft. Ja, wenn ich dafür Antworten bekommen würde, wäre es noch interessanter. Leider haben meine Bemühungen, eine Untersuchung der Ursache ins Leben zu rufen, keine Früchte getragen. Als Begründung erhielt ich die Aussage, dass niemand für die Kosten aufkommt und die Gewässer von Fischerei und LAVB (zwar einzelne Seen, aber ohne Hindernisse miteinander verbunden) gemeinsam genutzt werden. Erschwerend kommt hinzu, dass die Fischereigenossenschaft sich Alters- und Nachwuchsbedingt aufgelöst hat und es noch in den Sternen steht, die bisher fischereilich genutzten Gewässer in Zukunft bewirtschaftet oder pachten kann.
    Ich würde zu gerne ähnliche Erfahrungen hier lesen wollen, um eventuell mit Hilfe anderer Gegensteuern zu können oder halt plausible Antworten zu bekommen.

    27.07.24 16:47 1
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