Spinnfischen mit Gummifisch und Jigkopf
Beiträge
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Nikolai PerchPikeZander
Hallo und ein kräftiges Petri in die Runde 🙂
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Ich bin neu beim angeln und angle selbst ausschließlich auf Raubfisch.
Zum Jigfischen benutze ich meine Baitcast Shimano SLX DC XT71 mit einer Shimano ML Rute mit 7-21g Wurfgewicht. Beim Jigfischen ist es ja so, dass eine bewährte Methode das Jigen über Grund ist, also den Köder immer wieder langsam aufspringen zu lassen, dies mache ich mit der Rute und stelle ganz normal über Rolle wieder Spannung her nach verkürzter Distanz.
Fischen tue ich in einem komplett verkrusteten Gewässer.
Gummifisch meist 6,5cm mit 7-10g Jigkopf.
Folgendes Problem:
In der Absinkenden Phase spüre ich manchmal den Köder garnicht mehr am Grund aufschlagen, weiß also nicht ob ich angekommen bin. Ist eben ein Baggersee mit vielen Löchern und unterschiedlichen Tiefen. Die automatische Bremse der Schnur ist komplett aufgeknallt sodass der Gummifisch ohne Bremskraft abtauchen kann, Hand umschließt dabei meine Rolle und Zeigefinger landet ein wenig weiter auf der Rute für mehr Kontakt. Kommt das davon, dass der Gummifisch evtl. auf Kraut oder Schlamm landet oder mache ich hier irgendetwas falsch?
Wie macht ihr es denn?
Vielen Dank vorab 🙂 -
Timmae
Moin, ich kenne die Rute nicht kann dir für maximales Ködergefühl eine mit strammem Rückgrat empfehlen. Welche Schnur benutzt du? Würde auf jeden Fall eine Geflochtene nehmen, die Monophilen sind oft zu dehnbar, so dass du den Köder schlechter spürst. Versuchs vielleicht auch mit der Faulenzer Methode, also das Anheben des Köders über die Kurbelumdrehung nicht durch Hochziehen der Rute. Dadurch hast du die Schnur durchgehend auf Spannung. Abgesehen davon würde ich die Bremse zudrehen, das Jiggen ist eine Methode die v.a. beim Fischen auf Zander verwendet wird. Die haben ein sehr hartes Maul und du brauchst eine eng zugedrehte Bremse um den Anhieb durchbringen zu können. Falls das alles nichts bringt, verwende schwerere Bleiköpfe um das Gefühl zu bekommen. Sobald du es merkst, kannst du das Gewicht Stück für Stück reduzieren. Wenn du dir sicher bist einem harten Untergrund hast ist das schonmal gut, sonst hätte ich gedacht es liegt vielleicht auch an schlammigem Boden.
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Hoffe das hilft, LG -
Shaps.
Das man den Grundkonrakt immer in der Rute spüren kann, ist mMn dunkelster Aberglaube... Durch verschiedene Umstände (z.B. Strömung, schlammige Untergründe etc.) kann das Ködergefühl über den Blank verringert werden. Selbst mit hochmodulierten Rutenblanks kann man da Probleme haben.
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Daher mein Tipp fürs Fischen mit Gummi: Verlass dich nicht nur auf das Gefühl über die Rute, achte auch auf die Schnur.
Hier kann man wunderbar sehen, ob der Köder sinkt oder ob er am Grumd angekommen ist. Die Faustregel ist:
Straffe Schnur = Köder sinkt
Schlaffe Schnur = Köder ist am Grund
Auch kann man über die Schnur manchmal leichteste Bisse sehen, die über die Rute nicht mehr zu fühlen sind. -
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Nikolai PerchPikeZander
@Timmae Danke! Ja die Schnurbremse ist zugeknallt jedoch hat man bei der Baitcast noch eine separate Bremse die den Ablauf der Schnur bei offener Rolle reguliert. Die habe ich komplett offen sodass der Köder frei sinken kann. Wird dann wohl am Untergrund liegen. Aber sehr nett, danke ! 🙂
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Nikolai PerchPikeZander
@Shaps. Besten Dank mein Guter! Soll ich auf die Schnur nach dem Spitzenring achten oder schon am Ansatz der Rolle. Wie weit übertragen sich die Bisse an der Schnur deiner Erfahrung nach? Hab schon schöne Fänge gemacht jedoch wie oben beschrieben komme ich mir vor wie mit einem Handicap 😁
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Nikolai PerchPikeZander
@Timmae, benutze geflochtene 0,30 - 0,35. Gehe zwar auf Barsch jedoch hab ich vorne noch ein Stahlvorfach draufgeknallt um Hecht als Beifang ziehen zu können.
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Shaps.
Ob die Schnur straff ist oder durchhängt, sieht man am Gesamtbild zw. Rute und Wasser. Bisse sieht an dem Teil der Schnur, das auf dem Wasser aufliegt.
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Nikolai PerchPikeZander
Ach soooo meintest du das. Ja klar! Trotzdem danke :)
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ZanderGummi
Dein Setup hört sich nicht besonders rund an. Deine Rute und Rolle kann man zusammen machen, wobei die Rolle mit einem WG von 7 bis 60g angegeben ist, da liegt dann das optimale WG oberhalb des max WG deiner Rute. Eine leichtere Rolle wäre hier sinnvoll gewesen. Deine Schnur ist mit 0.3 bis 0.35 total überdimensioniert. Je nach Hersteller liegt die Tragkraft weit jenseits von 20kg, was für die Kombo nicht passend ist.
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Da Rute und Rolle jetzt da sind, würde ich dir empfehlen die Schnur zu wechseln. Bei der Kombo würde ich dir eine 4fach geflochtene mit etwa 8 bis 10kg Tragkraft empfehlen. 4fach geflochtene ist bei BC empfehlenswert, weil die aufgrund der Höhe Rauigkeit nicht so leicht auf der Spule einschneidet und dadurch weniger Ärger macht. Deine aktuelle Schnur beeinflusst deinen Köderlauf ziemlich stark, weil geflochtene Schnur in der Regel auftreibend ist und so das Absinken deines Köders verändert, hinzu kommt der hohe Wasserwiderstand bei dem Durchmesser.
Kleiner Nebentipp, bei geflochtenen immer auf die Tragkraft und nicht auf die Durchmesser schauen...
Zur Köderführung:
Bei der Rute solltest du bei den besagten Gewichten eigentlich einen guten Kontakt haben, beinahe unabhängig vom Gewässergrund. Da kann dann deine Schnur eine erhebliche Rolle spielen, siehe oben.
Ich würde dir folgendes empfehlen:
1. Auswerfen
2. Wenn der Köder auf dem Wasser aufkommt, Rolle sofort zu
3. Zügig Schnurbogen aufkurbeln, damit du direkt an straffer Schnur den Kontakt zum Köder hast
4. Köder absinken lassen
5. Nach erstem Grundkontakt mit dem Jiggen anfangen (dazu den Köder mit ein oder zwei Schlägen mit der Rute beschleunigen und 2 Kurbelumdrehungen, dann Köder wieder absinken lassen und dann wiederholen)
Für Punkt 1 bis 3 solltest du max 2 Sekunden brauchen, also wirklich schnell den Schnurbogen rausnehmen.
Wenn man seine Spots kennt und die Technik beherrscht, kann man nachdem man den Schnurbogen rausgekurbelt hat, die Rolle wieder öffnen und dann kontrolliert den Köder absinken lassen. Dann fällt er etwas senkrechter nach unten, ist dann wichtig, wenn es um jeden Meter Wurfweite geht.
Deine Bremseinstellungen der BC haben nichts mit dem Absinken des Köders zu tun, sondern dienen nur der Anpassung des Wurfverhaltens, damit du einerseits weit kommst, aber dabei keine Vogelnester bekommst. -
Nikolai PerchPikeZander
Top Tipps danke !!!
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Habe mit der Schnur nur ein wenig Mist erzählt, die war von meiner Stationärkombi! Auf der BC habe ich die Kairiki 4 in Steel Gray mit 7,4 kg und 0,13mm. Müsste 4fach geflochten sein und eben ein Stahlvorfach wegen Beifang.
Rute ist die Shimano SLX Casting SLXCX610MH, die ist mit 7-21g WG angegeben so wie die ganze Kombi eigentlich. Die Rolle kann mehr, habe ich bereits auf YouTube gesehen, so wie du sagtest.
Wegen der Bremse: Dachte ich hätte geringeren Widerstand beim absinken bemerkt, versuche es jedoch heute nach der Anleitung und gebe mal Feedback 🙂
Dann noch weitere Fragen falls du da fit bist.
1. Kann ich die BC Rolle mit einer Ultralight Barschrute kombinieren oder sagst du dafür sollte ich eine andere Rolle kaufen oder gar andere Kombi?
2. Manche angeln damit sogar Vertikal, weiß jedoch nicht ob ich mir die Rute zerstören würde wenn ich damit wirklich Vertikal angle. Wollte auch mal Dropshoten und bin unschlüssig ob ich vertikal oder gar Dropshot damit angeln sollte vom Boot aus.
Vielen Dank 😊🙏🏼🎣 -
ZanderGummi
Dann ist deine Schnur passend!
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Zu deiner ersten Frage:
Der UL Bereich nennt sich bei BCs BFS. Je leichter die Köder werden, desto besser muss das Setup aufeinander abgestimmt sein und bei den Markenherstellern, also Daiwa und Shimano, sind die Rollen nicht gerade günstig. Die Rolle ist dabei der Schlüssel, weil hier die Spule besonders leicht sein muss. Echte BFS Rollen haben meist einen WG Bereich kleiner als maximal 15g eher so bis maximal 12g und starten dann je nach Rolle bei 1 bis 4g. Gibt dazu ein ganz gutes Video von Christopher Jung von Shimano. Also deine Kombo passt da eher nicht, bzw wirst du leichte Köder nicht auf Entfernung bekommen.
Zu deiner zweiten Frage:
Beim Vertikalen nutzt man tendenziell schwere Köpfe, muss aber nicht werfen, sondern nur ablassen. Deswegen kann man schon leichtere Ruten nehmen, 21g ist aber sehr knapp.
Dropshot kannst du probieren, sollte einigermaßen funktionieren. -
Nikolai PerchPikeZander
Ok, hatte nur bedenken ob das Bruchrisiko da hoch sein könnte. Danke für die super Tipps! Bestens beraten
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ZanderGummi
Das Bruchrisiko beim Vertikalen kann hoch sein, wenn du den Anhieb setzt und dann die Rute zu senkrecht nach oben zeigt. Dann ergibt sich ein zu kleiner Biegeradius und deine Rute ist einen Kopf kürzer. Das gilt aber allgemein, da ist das Risiko aber besonders auch, insbesondere bei der Angelei vom Boot... Also immer auf den Winkel zur Schnur achten...
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Nikolai PerchPikeZander
Wie ist das wenn ich vertikal angle und der Fisch mir unter das Boot schwimmt bzw. generell unter das Boot und dort flüchtet. Wie reagiere ich am besten darauf?
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Erik_04
Bremse auf und laufen lassen, bis du ihn wieder randalier kannst
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Erik_04
Randrillen
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Nikolai PerchPikeZander
Macht Sinn. Danke Erik :)
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ZanderGummi
Rute unter Wasser halten und so den Winkel gewährleisten. Einfach nur Bremse auf kann dazu führen, dass deine Schnur am Boot scheuert oder schon bei leichter Belastung deine Rute bricht...
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Nikolai PerchPikeZander
Mach mal ein Wochenende Guide 😤
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ZanderGummi
Ich erzähle es dir hier in Ruhe, abbrechen kannst du deine Rute dann alleine 😁😁
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Mir ist auch schon völlig dämlich eine Rute gebrochen. Da habe ich den Biegeradius zu klein gehabt, weil ich den Bügel nicht geöffnet habe, nachdem der Fisch im Kescher war. Ist letztlich ähnlich dazu, wenn man im Boot nicht aufpasst. Gab damals ein kurzes dumpfes Zucken und dann war die Rite 6cm kürzer... konnte sie zum Glück reparieren und die Eigenschaften waren danach noch einigermaßen identisch...
Passiert aber halt, wenn man mal unachtsam ist, trotzdem ist es richtig ärgerlich...